Leben mit Cystinose:

Von der frühen Diagnose bis zur Transition

Eine Kasuistik zu Diagnostik, Therapie und Langzeitbetreuung der seltenen Stoffwechselerkrankung Cystinose
bei einer 13-jährigen Patientin

Anna Meier* ist 13 Jahre alt und lebt mit ihren Eltern und ihrem älteren Bruder in einer deutschen Kleinstadt.
Die Schwangerschaft und die Geburt von Anna verliefen komplikationslos. In den ersten sechs Monaten entwickelte sich Anna unauffällig und altersgerecht. Ab dem siebten Lebensmonat bemerkten die Eltern erste Auffälligkeiten. Der Säugling trank auffallend viel und musste entsprechend häufig Wasser lassen.

Noch ahnte niemand, dass diese unspezifischen Symptome auf eine seltene Erkrankung hinwiesen – die infantile nephropathische Cystinose.

*Dieser archetypische Fall basiert auf realen Daten und spiegelt diverse klinische Szenarien wieder. Die gezeigten Patient*innenbilder wurden mittels KI erstellt, um keinen Rückschluss auf reale Patient*innen zuzulassen.

Vom Verdacht zur Diagnose

baby covered with white blanket

Im weiteren Verlauf fiel auf, dass Anna kaum an Größe und Gewicht zunahm. Die seit mehreren Monaten bestehende Polydipsie und Polyurie führten bei den Eltern zu dem Verdacht, dass es sich um einen Diabetes mellitus handeln könnte.

Im Rahmen der U6-Vorsorgeuntersuchung zeigten sich neben einer ausgeprägten Gedeihstörung (Körperlänge < 1. Perzentile, Gewicht 3. Perzentile) auch Laborauffälligkeiten, die den Verdacht auf eine seltene Stoffwechselerkrankung nahelegten.

Klinische Auffälligkeiten

  • Gedeihstörung im ersten Lebensjahr
  • Persistierende Polydipsie und Polyurie
  • Kein Nachweis einer Hyperglykämie trotz Glukosurie

Labordiagnostik

Die Laborwerte zeigten eine Hypokalämie, eine ausgeprägte metabolische Azidose und eine Glukosurie bei normalem HbA1c.

Parameter

Ergebnis

Einheit

Referenzbereich

Bewertung

Hämoglobin (Hb) 

13,8

g/dl

13,5 – 17,5

normal

Hämatokrit (Hkt) 

40,2

%

40 – 50

normal

Leukozyten 

6,1

10-9/l

4,0 – 10,0

normal

Thrombozyten

210

10-9/l

150 – 400

normal

Natrium (Na+)

139

mmol/l

135 – 145

normal

Kalium (K+)

2,3

mmol/l

3,5 – 5,1

↓ Hypokalämie

Chlorid (Cl-)

102

mmol/l

98 – 107

normal

Calcium (Ca2+)

2,3

mmol/l

2,2 – 2,6

normal

Kreatinin

0,6

mg/dl

0,6 – 1,2

normal

Harnstoff

32

mg/dl

10 – 50

normal

Blutzucker (nüchtern)

92

mg/dl

70 – 100

normal

CRP

1,2

mg/l

< 5

normal

Basenabweichung (BE)

-10,5

nmol/l

-2,5 – 2,5

↓ metabolische Azidose

Glukosurie

Urinstix

4fach positiv auf Glukose

Diagnostische Schlussfolgerung

  • Die Kombination aus Glukosurie bei normwertigem HbA1c, Hypokalämie und metabolischer Azidose weckte bei der behandelnden Ärztin den Verdacht auf eine nephropathische Cystinose.
  • An weiterer Diagnostik veranlasste sie die Bestimmung des intraleukozytären Cystinspiegels in einem Speziallabor. Der deutlich erhöhte intraleukozytäre Cystinspiegel bestätigte die Verdachtsdiagnose einer infantilen nephropathischen Cystinose.

intraleukpzytärer Cystinspiegel

2,9

nmol/g Protein

< 0,5

↑ deutlich erhöht

  • Auch die genetische Analyse bestätigte die Diagnose.

Folgeuntersuchungen zur Organdetektion

Die Spaltlampenuntersuchung konnte zu diesem Zeitpunkt noch keine Cystinkristalle in der Cornea nachweisen, was für Kinder in diesem Alter nicht ungewöhnlich ist.

Cystinkristalle in der Cornea

Beginn der Ablagerung oft im Säuglingsalter, ab dem 24. Monat nachweisbar. Fortschreitende Kristallansammlung führt zu Photophobie, Blendempfindlichkeit, Fremdkörpergefühl, Schmerzen und teils Blepharospasmus.

Therapie: topische Cysteamin-Augentropfen, die die Cornea vor Cystinkristallablagerungen schützen; erfordert frühzeitige, regelmäßige und häufige Anwendung. Die systemische cystinentspeichernde Therapie schützt vor der Ablagerung von Cystinkristallen in der Cornea nicht.

Multiorganbeteiligung bei Infantiler Nephrophatischer Cystinose

Die infantile nephropathische Cystinose ist eine progrediente Multiorganerkrankung, die durch eine gestörte lysosomale Cystin-Transportfunktion gekennzeichnet ist. Erstmanifestation und primär betroffenes Organ ist die Niere. Mit Fortschreiten der Erkrankung kommt es zu einer systemischen Cystinablagerung und damit zu einer Beteiligung zahlreicher weiterer Organe und zu Einschränkungen, darunter das ZNS (neurokognitive Einschränkungen), die Schilddrüse, die endokrine und exokrine Pankreas, die Muskulatur sowie zu Einschränkungen der Fertilität.

Ein Name für das Unbekannte

Für Annas Familie war die Diagnose ein Wendepunkt. Nach Monaten der Unsicherheit und vieler Fragen wussten sie nun endlich, was mit ihrer Tochter los war. Die Erleichterung war groß – nicht nur, weil sie den Beschwerden ihrer Tochter nun einen Namen geben konnten, sondern auch, weil Cystinose behandelbar ist. Die Aussicht auf eine gezielte Therapie gab eine Perspektive für Annas Zukunft.
Dennoch ist die Diagnose einer seltenen Erkrankung immer auch mit Unsicherheit verbunden, insbesondere wenn es sich um eine chronische, unheilbare Erkrankung handelt. Demnach wurden die Eltern darüber aufgeklärt, dass dies eine lebenslange Behandlung bedeuten würde, verbunden mit täglichen Medikamentengaben, regelmäßigen Kontrollen und den Herausforderungen, die eine seltene Erkrankung im Alltag mit sich bringt.

Therapie

zwischen Alltag und Herausforderung

Initiale Therapie

Nach der Diagnosestellung im Alter von zwölf Monaten startete die Therapie von Anna. Die initialen Maßnahmen umfassten eine Elektrolytsubstitution, den Ausgleich des Säure-Base-Haushaltes, die Einleitung einer cystinentspeichernden Therapie sowie eine optimierte Ernährungstherapie.

Die einzelnen Therapiemaßnahmen sind im Folgenden aufgeführt:

  • Elektrolytsubstitution
  • Ausgleich des Säure-Base-Haushalts
  • Cystinentspeichernde Therapie: Wirkstoff Cysteamin, Therapiebeginn einschleichend, Dosierung gemäß S3-Leitlinie
  • eventuell Anlage einer PEG-Sonde/Gastrotube zur Sicherstellung der medikamentösen Therapie und Ernährungstherapie

Interdisziplinäre Betreuung: Engmaschige, interdisziplinäre Betreuung in der pädiatrischen Nephrologie unter Einbezug einer Ernährungsberatung.

Im Kleinkindesalter können zusätzliche Therapiemaßnahmen unter Einbezug folgender Fachrichtungen notwendig werden:

  • Ergotherapie
  • Logopädie
  • Physiotherapie
  • Orthopädie
  • Endokrinologie
  • Ophtalmologie
  • Neurologie

Ausweitung der Therapie

Ab dem zweiten Lebensjahr wurden bei der Patientin corneale Kristalle beobachtet, die in der Spaltlampenuntersuchung nachweisbar waren. Die topische Cysteamin-Therapie wurde nach Stabilisierung der oralen Therapie initiiert.

Ergänzung der Therapiemaßnahmen

Topische Cysteamin-Therapie am Auge:

  • Cysteamin-haltige Augentropfen
  • Einschleichende Therapie zur Eingewöhnung
  • Dosierung: Initial 2× täglich, Steigerung auf 4× täglich gemäß Herstellerangaben

Therapietreue als Schlüssel

Die Familie legte von Beginn an großen Wert darauf, das Umfeld ihrer Tochter über die Erkrankung zu informieren. Sowohl in der Kindertagesstätte als auch später in der Schule erklärten die Eltern Erzieher*innen, Lehrer*innen und Mitschüler*innen, warum ihre Tochter viel trinken muss und daher oft die Toilette aufsucht. Auch das Thema Mundgeruch (Halitosis) wurde angesprochen, indem erklärt wurde, dass nicht das Kind, sondern die Medikamente riechen und dass der Geruch zwei Stunden nach der Einnahme am stärksten ist. Ziel dieser Aufklärung war es, Verständnis zu fördern und möglichen Vorurteilen oder Mobbing vorzubeugen.

Die Therapieadhärenz der Patientin ist bislang sehr gut. Ein entscheidender Vorteil ist die Verfügbarkeit einer Cysteamin-Retard-Formulierung, die lediglich eine Einnahme alle 12 Stunden erfordert. Dies erleichtert Annas Alltag, entlastet auch ihre Eltern und trägt somit insgesamt zur hohen Therapietreue von Anna bei.

Durch diese hohe Adhärenz ist zu erwarten, dass die Notwendigkeit einer Nierenersatztherapie in Form von Dialyse oder einer Nierentransplantation hinausgezögert werden kann und möglicherweise erst im jungen Erwachsenenalter erforderlich werden wird.

Aufwachsen mit Cystinose

Nach der Diagnosestellung und dem erfolgreichen Therapiebeginn entwickelte sich die Patientin unter regelmäßiger interdisziplinärer Betreuung gut, wenngleich sich die Nierenfunktion im Verlauf zunehmend verschlechterte, was typisch für die infantile nephropathische Cystinose ist, bei der die Niere in der Regel das erste schwer betroffene Organ darstellt.

Physisch beschreibt sie sich als eingeschränkt belastbar, insbesondere im Vergleich zu gleichaltrigen Kindern. Psychisch belastet sie vor allem die Schwierigkeit, in der Schule Freundschaften zu knüpfen, und die soziale Ausgrenzung durch den therapiebedingten Geruch (Halitosis).

Weitere wichtige Ereignisse im Krankheitsverlauf sind im Folgenden beschrieben.

Alter: 4 Jahre

  • Ereignis: Stationärer Aufenthalt aufgrund einer schweren Gastroenteritis.
  • Besonderheit: Erhöhtes Dehydratationsrisiko infolge des Fanconi-Syndroms.
  • Maßnahme: Fünf Tage Infusionstherapie zur Stabilisierung.

Alter: 8 Jahre

  • Entfernung der PEG/Gastrotube, da die Patientin Medikamente selbstständig schlucken konnte.

Alter: 10 Jahre

  • Orthopädie: Korrektur einer beidseitigen Genu valgum-Fehlstellung.
  • Keine Skoliose nachweisbar.

Alter: 11 bis 13 Jahre (heute)

  • Augen: Cystinkristalle in der Hornhaut blieben durch die topische Cysteamin-Therapie kontrolliert.
  • Muskulatur: Leichte Muskelatrophie durch regelmäßigen Sport kompensiert.
  • Allgemeinzustand: Keine weiteren Organbeteiligungen.
  • Alltag: Die anfänglich belastenden Nebenwirkungen (Übelkeit, Erbrechen) traten nicht mehr auf. Trotz einer Trinkmenge von etwa 7 Litern pro Tag bewältigt die Patientin ihre täglichen Aktivitäten gut.

Blick nach Vorne: Chancen und Grenzen

Trotz der bislang sehr guten Therapieadhärenz und stabilen Alltagsbewältigung ist bei der Patientin langfristig mit einer fortschreitenden Verschlechterung des Gesundheitszustandes zu rechnen. Charakteristisch für den Verlauf der infantilen nephropathischen Cystinose sind:

  • Knochenbeteiligung, die früh in Form einer Wachstumsstörung auftreten kann. Es kann zu orthopädischen Veränderungen in Form von Genu Valgum, Veränderungen im Bereich der Füße und Skoliose kommen.
  • Abnahme der Muskelkraft beginnend in den Händen (Hypotrophie des Thenar). Zunehmende muskuläre Beteiligung im Bereich der Extremitäten und der Thorax Muskulatur sowie evtl. Entwicklung einer Schluckstörung.
  • Endokrine Beteiligung, insbesondere eine mögliche Funktionsstörung der Schilddrüse. Im weiteren Verlauf endokrine und exokrine Pankreasbeteiligung.
  • ZNS Beteiligung, im Kindesalter können neurokognitive Auffälligkeiten auftreten, weshalb eine frühe Testung empfohlen wird. Zusätzlich tritt bei wenigen Patienten ein Pseudotumor Cerebri auf.

Die therapeutischen Maßnahmen zielen darauf ab, das Fortschreiten dieser Veränderungen zu verlangsamen und die Lebensqualität so lange wie möglich zu erhalten.

Wenn es weh tut - und trotzdem weiter geht

Für Anna stellt insbesondere die tägliche Anwendung der Cysteamin-Augentropfen eine große Herausforderung dar. Auch die medikamentöse Therapie insgesamt ist durch ihre Anzahl und Einnahmefrequenz sehr belastend und nur schwer in den Alltag zu integrieren. Trotz aller Bemühungen bleibt die Lichtempfindlichkeit deutlich ausgeprägt – im Sommer verlässt sie das Haus daher kaum ohne Sonnenbrille.

Auch körperlich macht sich die Erkrankung bemerkbar. Die Muskelkraft in ihren Händen nimmt spürbar ab, sodass selbst das Öffnen einer Flasche zur Anstrengung wird. Die ständige Müdigkeit erschwert zusätzlich das für sie wichtige Krafttraining, das helfen soll, den Muskelabbau zu verlangsamen. Für Anna und ihre Familie sind dies nicht nur körperliche, sondern auch psychische Belastungen, die ihnen täglich bewusst machen, wie anspruchsvoll das Leben mit Cystinose ist.

Vom Kind zur Expertin

in eigener Sache

Mit Beginn der Pubertät nahm die Therapieadhärenz zunächst ab. Ausschlaggebend waren unter anderem der soziale Druck und die erlebte Ausgrenzung. Gleichzeitig steht nun der Wechsel in die Erwachsenenmedizin bevor – ein Schritt, der für Cystinose-Patient*innen besondere Hürden mit sich bringt. Diese lassen sich grob in zwei Dimensionen aufteilen.

Organisatorisch

Herausforderungen

  • Es existieren keine speziell auf Cystinose abgestimmten Transitionsprogramme.
  • In der Erwachsenenmedizin wird mehr Eigenverantwortung erwartet, z. B. bei der Planung und Wahrnehmung von Terminen sowie bei der konsequenten Durchführung der Therapie.

Lösungsansätze

  • Engmaschige Vorbereitung durch die Eltern und die betreuenden pädiatrischen Nephrolog*innen.
  • Schrittweise Einführung in die neuen Strukturen und Abläufe der Erwachsenenversorgung.
  • Thematisierung der Unterschiede zwischen pädiatrischer und internistischer Betreuung, um Unsicherheiten zu verringern.

Persönlich

Herausforderungen

  • Verlust der hohen Adhärenz infolge von dem Bestreben nach Selbstbestimmung und sozialer Ausgrenzung.
  • Belastung durch die Konfrontation mit der langfristigen Krankheitsprognose, insbesondere der absehbaren Dialysepflicht oder Nierentransplantation.
  • Negative emotionale Reaktion auf das Bewusstsein, an einer chronischen, unheilbaren Erkrankung zu leiden.

Lösungsansätze

  • Teilnahme an Selbsthilfegruppen, um positive Vorbilder und Erfahrungsaustausch mit gleichaltrigen Betroffenen zu ermöglichen.
  • Förderung eines selbstbestimmten Umgangs mit dem Thema Nierenfunktion durch offene Gespräche und altersgerechte Aufklärung.
  • Stärkung des Selbstmanagements, um die Eigenverantwortung für Therapie und Gesundheit schrittweise aufzubauen.

Transition in die Erwachsenenmedizin bei Cystinose

Besondere Herausforderungen

Der Übergang von der Pädiatrie in die Erwachsenenmedizin bedeutet für junge Menschen mit Cystinose weit mehr als einen Arztwechsel – es ist oft ein Bruch im gewohnten, stabilen Versorgungsnetz. Hinzu kommen Lebensveränderungen wie Schulabschluss, Auszug oder Ausbildungsbeginn, die eine zusätzliche Herausforderung darstellen.

Multidisziplinäre Versorgung

Eine kontinuierliche und koordinierte Betreuung bleibt entscheidend. Die Einbindung folgender Fachrichtungen ist langfristig notwendig:

  • Nephrologie: Kontrolle der Nierenfunktion und Transplantatbetreuung
  • Wachstum und Orthopädie: Überprüfung des Wachstums, der Knochenbeteiligung und orthopädischen Auffälligkeiten
  • Endokrinologie: Betreuung bei z. B. Diabetes, Schilddrüsenstörungen, Fertilitätsfragen
  • Neurologie: Unterstützung bei kognitiven Defiziten und Auffälligkeiten
  • Muskuläre Beteiligung: Regelmäßige Physiotherapie, Logopädische und Ergotherapeutische Evaluierung
  • Ophthalmologie: Kontrolle und Behandlung der Cystinkristallablagerungen in der Cornea und der Retina
  • Gastroenterologie & Ernährung: Management von Mangelernährung und Verdauungsstörungen
  • Psychologie: Hilfestellung bei Ängsten, Depressionen und Anpassungsschwierigkeiten

Pädiatrische Nephrolog*innen sollten initial weiterhin beratend eingebunden bleiben.

Psychosoziale Aspekte

Cystinose-Patient*innen sind häufig mit psychischer Belastung, chronischem Stress, Fatigue und sozialen Hürden konfrontiert. Körperliche Einschränkungen, Unsicherheit im Berufsleben und Abhängigkeit von medizinischer Infrastruktur können das Selbstwertgefühl und die Lebensqualität beeinflussen.

Eine frühzeitige psychosoziale Begleitung und ggf. Therapie können helfen, den Übergang stabil zu gestalten und langfristig Teilhabe zu sichern.2-4

Referenzen

  1. Levtchenko, E., et al., Clin Kidney J. 2022 Apr 15;15(9):1675-1684.
  2. Beinart, N. et al. Ren Fail. 2015 Jun;37(5):835-9.
  3. Doyle, M.H. & Meschke Ch. Front Pediatr. 2025 May 29;13:1592513.
  4. Trauner, D. A. J Rare Dis 2023;2,8

Fazit

Dieser Fall zeigt, wie konsequente Therapie und psychosoziale Unterstützung den Verlauf der Cystinose positiv beeinflussen können – trotz der Unausweichlichkeit eines fortschreitenden Organbefalls.

Take Home Message

  • Gute Adhärenz kann Nierenversagen verzögern.
  • Interdisziplinäre Betreuung ist essenziell.
  • Psychosoziale Unterstützung beugt Isolation vor.
  • Transition muss strukturiert begleitet werden.

Patient*innen Kasuistiken

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Fachbereich Cystinose

Bei der Cystinose handelt es sich um eine genetisch bedingte lysosomale Speicherkrankheit. Erfahren Sie mehr über Cystinose, die Diagnostik der Erkrankung und mögliche Therapieoptionen.

Disclaimer:

Dieser archetypische Fall basiert auf realen Daten und spiegelt diverse klinische Szenarien wieder. Die gezeigten Patient*innenbilder wurden mittels KI erstellt, um keinen Rückschluss auf reale Patient*innen zuzulassen.

Pflichtangaben:

PROCYSBI 25 mg und 75 mg magensaftresistente Hartkapseln.

Wirkstoff: Mercaptamin (Mercaptamin[(R,R)-tartrat])

Zus.: Eine magensaftresistente Hartkapsel enthält 25 mg oder 75 mg Mercaptamin. Sonst. Bestandteile: mikrokristalline Cellulose, Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1), Hypromellose, Talkum, Triethylcitrat, Natriumdodecylsulfat, Gelatine, Titandioxid (E171), Indigocarmin (E132), Schellack, Povidon, Titandioxid (E171).

Anw.: Zur Behandlung der nephropathischen Cystinose bei Kindern und Erwachsenen.

Gegenanz.: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Penicillamin od. einen der sonstigen Bestandteile, Stillzeit.

Nebenw.: Durchfall, Fieber, Schlafbedürfnis, unangenehmer Mund- und Körpergeruch, Sodbrennen, (sehr starke) Müdigkeit, Enzephalopathie, Bauchschmerzen, Verdauungsprobleme, (starker) Hautausschlag, (bei Bluttests festgestellte) Leberfunktionsstörungen, Beinschmerzen, Skoliose, Knochenbrüchigkeit, Verfärbung der Haare, Anfälle, Nervosität, Halluzinationen. Auswirkungen auf die Nieren, die sich durch Schwellung der Gliedmaße und Gewichtszunahme äußern. Schwere allergische Reaktionen mit Symptomen wie Nesselausschlag, Atembeschwerden, Schwellung im Gesicht, an den Lippen, der Zunge oder im Hals. Hautläsionen und -streifen, Knochenläsionen, -verformungen und -verletzungen, Gelenkprobleme, niedrige Leukozytenzahl, Depression. Geschwüre und Blutungen im Magen-Darm-Trakt mit Symptomen wie Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Erbrechen von Blut. Benigne intrakranielle Hypertonie mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Tinnitus, Schwindel, Übelkeit, Doppeltsehen, verschwommenes Sehen, Sehverlust, Schmerzen hinter den Augen oder beim Bewegen der Augen.

 

Verschreibungspflichtig.

Chiesi GmbH, Hamburg.

Stand: August 2022